Gemeinsame Konferenz der Beauftragten für LSBTI*Pastoral in den deutschen Diözesen und der katholischen Laienorganisationen für LSBIT* tagte in Fulda.

Pressemitteilung

„Diejenigen Bistümer, die noch keine Beauftragungen für die LSBTI*-Pastoral eingerichtet haben, sollen Mitarbeitende für dieses Arbeitsfeld bestellen. Bisher haben elf der 27 deutschen Diözesen1 solche Beauftragungen ausgesprochen.“

Dies ist die Hauptforderung der ersten gemeinsamen Konferenz zweier Arbeitsgemeinschaften, die vom 13. bis 14.März 2020 in Fulda tagte: einerseits die offiziell von ihren Bistümern ernannten Beauftragten für LSBTI*-Pastoral und andererseits das Katholische LSBT+Komitee, ein Zusammenschluss von Verbänden und Vereinigungen für LSBTI*-Menschen. Das Treffen fand auf Wunsch von Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück) statt, der die Pastoralkommission der deutschen Bischofskonferenz leitet. Wichtiges Anliegen der Konferenz war, die Würdigung queerer Identität in der Kirche zu befördern. Dabei stellten die Vertreter*innen der Organisationen und Bistümer fest, dass immer noch eine homophobe Grundstruktur der katholischen Kirche wirksam ist, die sich etwa in dem Verbot zeigt, homosexuelle Partnerschaften einzugehen und sie von Vertreter*innen der Kirche segnen zu lassen.

Darüber hinaus erarbeitete die Versammlung eine Aufgabenstellung für eine zeitgemäße und die Würde von LSBTI*-Menschen berücksichtigende Pastoral für die kommende Zeit. Darin enthalten sind z.B. die Entwicklung von Konzepten diözesaner Seelsorgebeauftragungen, die Entwicklung von Fortbildungsmodulen für pastorale Mitarbeitende, Ideen für eine stärkere Wahrnehmung von queeren Menschen in der Gemeindepastoral, eine bundesweite Fachtagung für die LSBTI*-Pastoral sowie für eine Trans- und Intersexuellenpastoral.

Die gemeinsame Konferenz fordert außerdem die Diözesen auf, das Dienst- und Arbeitsrecht so anzuwenden, dass geoutete LSBTI*-Menschen in der Kirche weiter arbeiten können, selbst wenn sie standesamtlich verheiratet sind. Auch sollen geoutete LSBTI*-Menschen grundsätzlich angestellt werden können und nicht weiter ihre sexuelle Orientierung geheim halten müssen. Entsprechende Ausführungsbestimmungen sollten dazu bundesweit erlassen werden.

Die gemeinsame Konferenz, bei der auch der Beauftragte für Regenbogenpastoral in der Diözese Linz (Österreich) zu Gast war, hat vereinbart, in allen auch strittigen Fällen konstruktiv und in geschwisterlicher Loyalität mit den entsprechenden offiziellen Stellen der Diözesen sprechen zu wollen. Sie plant außerdem, den Synodalen Weg kritisch-konstruktiv zu begleiten.

Konferenz der Seelsorger*innen für LSBTI*Pastoral der Bistümer

Katholisches LSBT+Komitee

1) Aachen, Münster, München, Hildesheim, Osnabrück, Speyer, Würzburg, Limburg, Hamburg, Trier, Freiburg.