Die Enttäuschung ist groß nach den bekannt gewordenen Interviewpassagen mit Papst Leo XIV. Er „will keine grundlegenden Änderungen der katholischen Kirche im Umgang mit Frauen, LGBTQ-Rechten oder dem Missbrauchsskandal durch Priester vornehmen: „Wir müssen unsere Einstellungen ändern, bevor wir überhaupt daran denken können, die Haltung der Kirche zu einer bestimmten Frage zu ändern“
Wir Christen im Regenbogenforum e.V. teilen die Trauer und Enttäuschung über dieses erste öffentliche Statement von Papst Leo XIV. In der Pressemitteilung [https://katholisch-lsbt.de/2025/09/18/trotz-papst-leos-absage-an-eine-queerfreundliche-kirche-deutschland-muss-reformweg-weitergehen-katholisches-lsbt-komitee-zu-neuen-aussagen-von-papst-leo-xiv-zu-lsbtq-menschen-segnungen-und-sexua/] des Katholischen LSBTI+-Komitee vom 18.09.2025 werden die Forderungen deutlich formuliert. Papst Leo sollte Menschenrechte anerkennen und nicht nur Menschen willkommen heißen.
Ein Sprecher der Initiative „Out in Church“ sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): „Sofern sich die katholische Sexuallehre nicht ändert [https://katholisch.de/artikel/64428-papst-leo-xiv-will-sexuallehre-der-kirche-nicht-aendern], sind nicht heterosexuelle Menschen oder Menschen, die nicht dem binären Geschlechtermodell entsprechen, in dieser Kirche nicht willkommen.“ Eine Kirche, die „als Haus allen Menschen offen steht“, sei damit weiterhin nicht Realität. Die Initiative beanstandete zudem, dass der Papst LGBTQ-Themen als polarisierend bezeichnet und die traditionelle Familie aus Vater, Mutter und Kindern hervorgehoben habe. [https://katholisch.de/artikel/64434-papst-leo-xiv-hatte-wunderbare-beziehung-zu-meinen-eltern] Dies zeige, „wo die Reise in den nächsten Jahren hingehen wird“.
Für den New Yorker Jesuit und Queer-Aktivist James Martin [https://www.katholisch.de/artikel/64461-james-martin-sieht-papst-leos-lgbtq-aeusserungen-auf-franziskus-linie] sind zwei päpstliche Bemerkungen besonders relevant: Der Wunsch, dass Menschen einander kennenlernen und respektieren. Wenn es um LGBTQ-Menschen gehe, sei das in vielen Teilen der Kirche immer noch eine Herausforderung. Zudem fordere der Papst eine Änderung der Haltung als Vorstufe zu weiteren Veränderungen. „Zweitens verwendet er den Begriff ‚LGBT‘ und ‚LGBTQ‘, was an sich schon ein Schritt nach vorn ist.
Das Regenbogenforum e.V. unterstützt trotz der Enttäuschung jede Initiative, die den Dialog aufrecht hält. Lasst und darum beten, dass sich alle Beteiligten am Dialog gegenseitig anerkennen und respektieren. Denn es geht nicht weniger als um eine neue Hausordnung für diese Kirche, weil es um die Einhaltung und Umsetzung der Menschenrechte geht.